Trachten-Damenschuhe

Damen tragen schmucklose schwarze Halbschuhe – ohne Schnallen, Schleifen, oder Einsätze – aus Glattleder mit niedrigem Blockabsatz (3 bis 5 cm).

Bei jugendlichen Trachtenträgerinnen sind einfärbige Ballerinas, Schlüpfer mit Riemchen oder geschnürte Halbschuhe mit flachem Absatz passend. Die Farbe sollte auf das Trachtenkleid abgestimmt, reinweiß oder schwarz sein. Sandalen oder Sneakers passen stilistisch nicht zum Trachtenkleid.

Krawatte

Zur Hammerherrentracht sollte kein aus Wolle gewebtes Trachtenbindel getragen werden, sondern zumindest eine Schleife aus schwarzem Seidenstoff. Da diese im Handel kaum angeboten werden, näht man sie am besten selber. Man wählt dazu einen in sich gemusterten Stoff mit kleinen Streublümchen. Das Band sollte durchgängig etwa 2,5 cm breit und so lang sein, dass die Enden der Masche noch einige Zentimeter unter dem Ausschnitt des Fracks zu liegen kommen, damit sie nicht ständig daraus hervorrutschen. Man geht deshalb von 75 bis 80 cm durchschnittlicher Länge aus.

Noch besser zum Stil der Hammerherrentracht passen allerdings breitere, kunstvoll geknotete schwarze Seidenkrawatten, die sogar als sogenannte „Selbstbinder“ (fertig geknotet)  im Fachhandel erhältlich sind. Eine edle Krawattennadel (aus Silber, damit sie mit den Knöpfen des Fracks harmoniert) vervollständigt in diesem Fall das Erscheinungsbild des Trachtenträgers.

Mädchenkleider

Nahezu alle Dirndlvarianten, die von erwachsenen Frauen getragen werden, sind auch für Mädchen denkbar. Allerdings werden die Rocklängen mit wenigen Ausnahmen (zB bei Trachten zum Goldhäubchen) kindgerecht gekürzt und eher hellere Farbtöne bei den Stoffen bevorzugt. Da Kinder schnell aus Kleidern herauswachsen, die Anfertigung einer aufwändigen Tracht aber kostspielig ist, greift man in der Praxis für Mädchentrachten meist auf einfacher geschnittene Alltagstrachten wie beispielsweise den Leibkittel zurück.

Leibkittel

Die einfachste Form der Alltagstracht ist ein einheitlich gemustertes Blaudruckdirndl. Daneben sind Abwandlungen mit naturfarbenem Leib aus grob gewebtem Bauernleinen und einem Rock mit weißem Modeldruck auf grünem Grund beliebt. Auch rot-schwarz oder rot-grün-schwarz karierte Oberteile mit schwarzem Rock werden gern getragen. Als Material kommen feste Baumwollstoffe, schweres Leinen oder Wollstoffe (für den Rock) in Frage. Die helle Schürze ist längsgestreift. Besonders reizvoll sind Schürzen aus „Bettzeugstoff“, einem durchgewebten Baumwollstoff in Streifenmuster. Der Leibschnitt ist einfach: Im Rücken sorgen zwei passepoilierte Seitenteile für die Formgebung, der Vorderteil wird geknöpft, vorzugsweise mit 4-löchrigen Perlmuttknöpfen. Die Bluse besteht aus weißem Batist.

Leibkittel aus dem Mostviertel

leikittel_mostviertelDie festliche Form des alltagstauglichen Leibkittels aus der Region Ötscherland, Eisenwurzen und Mostviertel besteht aus einem dunklen (braunen oder schwarzen) Rock aus  Wollstoff und einem in sich gemusterten (Streublumen) Oberteil aus Halbseide oder Seide. Der einfach geschnittene Leib wird vorne geknöpft (mittels gehämmerten, silberfarbenen Knöpfen in Halbkugelform oder mit flachen, geschliffenen Glasknöpfchen in Schwarz). Im Rückenteil sorgen zwei bogenförmige Teilungsnähte für körpernahen Sitz. Eine breite Samtblende in der Farbe des Rockes, gegebenenfalls mit Posamentrieborte umrandet, umschließt den tiefgezogenen, runden Ausschnitt. Dazu wird eine farblich passende Reinseidenschürze mit zartem Streifenmuster sowie eine weiße Leinen- oder Batistbluse getragen.

Mostviertel Festtracht

mostviertel_festtrachtDie regionale Festtagstracht ist gewöhnlich aus grün gemustertem Seiden- oder Halbseidenstoff genäht, eventuell mit schwarzem Wollstoffrock. Dazu trägt mein eine in sich längsgestreifte Reinseidenschürze in zartem Rosaton. Der Leib ist rückwärts durch vier geschwungene Passepoilnähte geteilt. Der Vorderteil wird mittig mittels Hafteln geschlossen. Um den herzförmigen Ausschnitt verläuft ein breiter Samtkragen in Schwarz, dessen Rand durch eine Fransenborte aus dem Schürzenstoff gerahmt wird. Je nach Jahreszeit trägt man dazu eine weiße Leinen- oder Batistbluse mit kurzen Puffärmeln, halblangen Schoppärmeln oder reich gezogenen langen Ärmeln.

Waidhofner Goldhaubenkleid

waidhofner_goldhaubenkleidDer schlichte Leib hat im Rücken eine mittige sowie zwei seitliche Teilungsnähte und zwei an den Schulterblättern. Der glatte Vorderteil wird lediglich durch die Haftelkante in der Mitte gegliedert, aber auch ein überlappender Brustteil mit Knopfverschluss ist möglich. Außerdem können die Varianten vom herzförmigen über einen runden bis zum nahezu karreeartigen Ausschnitt reichen. Um den tiefen Ausschnitt, in dem ein helles Tuch getragen werden sollte, zieht immer ein aufwändig gearbeiteter Rüschenbesatz, eventuell mit goldfarbiger Posamentrieborte besetzt, die Blicke auf sich. Das Kleid wird gewöhnlich ohne Schößchen verarbeitet und mit Schoppärmeln.